Eine Veranstaltung um 15:00 Uhr am Mittwoch, 22. Februar 2023
Dienstag, 21. und Mittwoch, 22. Februar 2023, 9:00 Uhr, Kleiner Minoritensaal
Der „Iconic turn“ ist ein Begriff aus der Kulturwissenschaft, der zu verstehen versucht, was das Zeitalter der Bilderflut und des Bildschirms, der Inszenierung und des Anschaulichen und das zunehmende Zurücktreten der argumentativen Diskursivität der Sprache gegenüber der Evidenz des Bildes für das Verständnis der Gegenwart eigentlich bedeutet. Die zunehmende Dominanz des Bildlichen zeigt sich nicht nur im Einfluss der nahezu allgegenwärtigen Bilder im öffentlichen und privaten Raum, sondern auch in der Verwendung von Bildschirmmedien und Innovationsschüben durch bildgebende Verfahren in verschiedensten Bereichen.
Zum „Iconic turn“ gehören auch lebenswissenschaftliche Entdeckungen, wonach das Vermögen, mit äußeren und inneren Bildern umzugehen, für den Menschen wesentlich ist. Sprache und Vernunft entwickeln sich aus dem Bildvermögen und übertreffen es. Dennoch bleiben Sprache und Vernunft – wenn auch mitunter sublimiert – auf das Bildliche angewiesen: Metaphern und Gleichnisse, Weltanschauungen und Gottesbilder haben einen Überschuss an Bildlichkeit, der nicht in Sprache und Vernunft aufgeht.
Was bedeutet das für die verschiedenen christlichen Konfessionen – für orthodoxe Ikonentheologie, katholische Bildtheologie und evangelische Symbol- und Gleichnishermeneutik –, die je eine durchaus unterschiedliche Zugangsweise zu Bildlichkeit haben?
Die Tagung ist auch für interessierte ZuhörerInnen offen, eine Anmeldung unter johannes.rauchenberger@kultum.at oder martina.baer@uni-graz.at ist allerdings notwendig.
Programm siehe -> mehr Info
Bild: (c) KULTUM
Für KulturpassbesitzerInnen ist der Eintritt unentgeltlich. In jenen Kultureinrichtungen, die über begrenzte Sitzplätze verfügen, sind in der Regel Kontingente für KulturpassbesitzerInnen vorgesehen. Der/die KulturpassbesitzerIn kann bzw. muss reservieren.