Best Practice
steirischer herbst
„Hunger auf Kunst & Kultur ist eine enorm wichtige Initiative, die ins Bewusstsein rückt, dass alle Menschen – ungeachtet ihrer finanziellen Situation – ein Recht auf Kunst und Kultur haben.“
(Veronica Kaup-Hasler, Intendantin steirischer herbst)
herbst schokolade 2008/manufaktur zotter
Der steirische herbst beteiligt sich daher seit Beginn an der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“, da es ihm wichtig ist, durch gemeinsames, solidarisches Handeln unbürokratisch neuen Zutritt für Menschen zu schaffen, die sonst vom kulturellen Leben wegen finanzieller Engpässe ausgeschlossen sind.
Finanziert werden die Eintrittskarten für Kulturpassbesitzer durch den Verkauf der „herbst-Schokolade“, die alljährlich gemeinsam mit der Schokoladen Manufaktur Zotter kreiert und gestaltet wird. Die herbst-Schokolade 2008 etwa stammte aus der Serie Labooko und wurde zum Verkaufspreis von 3,00 Euro an allen Veranstaltungsorten des steirischen herbst angeboten.
MULTIKULTIBALL
Für 200 Menschen aus aller Welt, die in Österreich eine neue Heimat gefunden haben, gab es Gratiskarten für den Multikultiball 2008 des Afro-Asiatischen Instituts Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz.
Als Fest des Miteinander von Besuchern unterschiedlichster Herkunft ist der Multikultiball zu einem gesellschaftlichen Großereignis mit 3.500 Gästen geworden. Auch heuer wieder war er innerhalb weniger Tage ausverkauft.
Auf der Suche nach dem „Gelben vom Ei“ für alle, die ihre Heimat verlassen haben, um in Österreich zu leben, wandte sich das Organisationskomitee Multikultiball an Toni‘s Freilandeier. Das Unternehmen erklärte sich spontan bereit, 200 Karten zu sponsern: „Wir kaufen Sie und geben sie als Gratiskarten weiter. In Toni‘s Welt geht es ja nicht nur um glückliche Hühner, wir setzen auf ein geglücktes Miteinander. Wie der Multikultiball“. Verteilt werden Toni‘s Karten über die Initiative Hunger auf Kunst & Kultur.
(Ina Mastnak, Multikultiball)
„An der Biegung des Flusses“
Mobilität wird gemeinhin als selbstverständliches Gut erachtet. Für Menschen, die über wenig oder gar kein Einkommen verfügen, erweist sich allerdings der Zugang zur Mobilität als immer schwerer zu nehmende Hürde. Gerade auch im ländlichen Raum. Hier sind Ideen gefordert.
GreithHaus-DiePhantasten
Deshalb hat das Greith-Haus (St. Ulrich im Greith) in Zusammenarbeit mit „Hunger auf Kunst & Kultur / Steiermark“ KulturpassbesitzerInnen zur Ausstellung „Die Phantasten, die anderen Klassiker der Moderne“ eingeladen. Ein ganzer Nachmittag mit Führungen durchs Haus, die Ausstellung, den Ort und einem geselligen Beisammensein mit Gesprächen (und natürlich einem Buffet).
Damit in Zukunft daran auch wirklich alle teilnehmen können, wird bei besonderen Veranstaltungen ein Bus-Shuttledienst eingerichtet, der die KulturpassbesitzerInnen zum Greith-Haus chauffiert. Und natürlich wieder zurück. Eine kleine Anstrengung – mit großer Wirkung.