Freitag, 31. Mai 2024, 20:00 Uhr, MUMUTH – Proberaum
PHACE
Ivana Pristasova violin
Mathilde Hoursiangou piano, keyboards
Roland Schueler cello
Maximilian Ölz e-bass
Igor Gross percussion
Alfred Reiter sound direction
Sarah Nemtsov Sechs Zeichen, for cello, (prepared) piano (2010)
Sarah Nemtsov Seven Colours, for amplified cello, e-bass, prepared piano, sampler, drumset, electronics (2018)
Sarah Nemtsov Bugs, study for snare, miniroboter, hands, amplification, live -video ad libitum (2021)
Sarah Nemtsov Kadosh, for (amplified) violin solo (with effectpedal) (2021)
Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler Mountain & Maiden, film with composition by Sarah Nemtsov for keyboard solo (with amplified piano and voice) (2019)
Einmal mehr setzt „open music“ in Kooperation mit dem Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD) der KUG eine Komponistin ins Zentrum der Höröffentlichkeit. Nach Porträtkonzerten samt begleitendem Diskursprogramm u.a. von Eva Reiter und Brigitta Muntendorf steht mit Sarah Nemtsov eine weitere zentrale Persönlichkeit des aktuellen kompositorischen Musikschaffens im Fokus.
„Wildwuchernde Inspiration“ – so beschrieb der Deutschlandfunk die Arbeitsweise Sarah Nemtsovs. Ihr Werkverzeichnis mit über 150 Kompositionen umfasst verschiedenste Gattungen. In ihrer eigenwilligen Musiksprache verbindet sie unterschiedliche Einflüsse, von Renaissance- und Barockmusik bis hin zu Jazz und Rock. Sie gilt als „eine der gefragtesten Komponistinnen der Gegenwart“. Die Intensität ihrer Musik entsteht dabei auch durch die Bezugnahme auf außermusikalische Inhalte. Dazu zählen politische und gesellschaftliche Fragestellungen ebenso wie zwischenmenschliche Konstellationen. Dies zeigt sich auch in der Auseinandersetzung mit anderen Künsten und speziell Literatur. Sarah Nemtsov bezieht sich in ihren Kompositionen auf Texte von Walter Benjamin, Paul Celan, Edmond Jabès, Emily Dickinson, Virginia Woolf, E.E. Cummings oder W.G. Sebald, die ihre Musik auf inhaltliche, sinnliche und konzeptuelle Weise inspirieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Musik ist das Ausloten der Grenze zwischen Konzert und Musiktheater, so etwa im inszenierten Ensemble-Zyklus „A LONG WAY AWAY. Passagen“ (2010-2011). Gleichzeitigkeit, Schichtungen und chaotische Formen von Kammermusik beschäftigen sie u.a. in ihrem „Briefe-“ oder „Zimmer-“ Zyklus (2012-2014), sowie in ihren neuesten Kompositionen, in denen auch der Elektronik eine große Bedeutung zukommt. In mehreren Kompositionen widmet sie sich politischen und sozialen Fragen (etwa mit ihrer Oper „Sacrifice“, Video-Kollaborationen „RED“ oder „Mountain & Maiden“, sowie mit Projekten wie „Roses for my funeral“ oder „Mekomot“).
Mit PHACE konnte für die Umsetzung eines der innovativsten und vielseitigsten Ensembles für zeitgenössische Musik nicht nur der österreichischen Musikszene gewonnen werden. Neben dem Schwerpunkt auf klassischer zeitgenössischer Kammermusik reicht die künstlerische Bandbreite von PHACE von Musiktheaterproduktionen bis hin zu multidisziplinären Projekten mit Tanz, Theater, Performance, Elektronik, Video, DJs, Turntablists, Installationskunst und vielem mehr.
Dem Konzertabend geht ein Diskursprogramm unter dem Titel „Ein Tag für… Sarah Nemtsov / Focus on Sarah Nemtsov“ mit einer Podiumsdiskussion sowie ein Einführungsvortrag voraus. Die Teilnahme an diesem Programm bietet das Zentrum für Genderforschung und Diversität allen Interessierten bei freiem Eintritt an:
12.00 – 13:30, Palais Meran, Kleiner Saal, Leonhardstraße 15/I, 8010 Graz: Podiumsdiskussion mit Sarah Nemtsov, Annesley Black, Ivana Pristašová Zaugg (PHACE, Violine) und Roland Schueler (PHACE, Cello), Moderation: Elisabeth van Treeck (Eintritt frei)
19.15 – 19.45, MUMUTH, Proberaum: Einführungsvortrag von Elisabeth van Treeck (bitte lösen Sie dazu ab 18.45 ein Konzertticket – der Einführungsvortrag ist damit frei)
In Kooperation mit dem Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD) der KUG.
Bild (c) Neda Navaee
Für KulturpassbesitzerInnen ist der Eintritt unentgeltlich. In jenen Kultureinrichtungen, die über begrenzte Sitzplätze verfügen, sind in der Regel Kontingente für KulturpassbesitzerInnen vorgesehen. Der/die KulturpassbesitzerIn kann bzw. muss reservieren.